Besuch beim Frauennotruf Koblenz: Landtagsabgeordnete setzen sich für Opferschutz und Prävention ein

Die Landtagsabgeordneten Susanne Müller und Dr. Anna Köbberling, beide Mitglieder der SPD-Fraktion, besuchten in der letzten Woche den Frauennotruf Koblenz. Jacqueline Brühl und Martina Steinseifer, Mitarbeiterinnen des Frauennotrufs führten sie durch die Beratungsstelle und gaben dabei wertvolle Einblicke in die wichtige Arbeit dieser Fach- und Beratungsstelle für vergewaltigte Frauen und Mädchen. Der Frauennotruf Koblenz steht Frauen und Mädchen in akuten Not- und Krisensituationen zur Seite und stärkt sie. Neben dieser Aufgabe nehmen die Prävention und Aufklärung in Schulen und anderen Netzwerken einen zunehmend wichtigen Stellenwert ein.

 „Der Frauennotruf Koblenz leistet eine unschätzbar wertvolle Arbeit, indem er Frauen und Mädchen in ihren schwierigsten Momenten unterstützt und ihnen wieder Hoffnung und Kraft gibt“, betonte Susanne Müller, die gleichzeitig die frauen- und gleichstellungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Landtag RLP ist. „Aber auch die Prävention ist von großer Bedeutung, um die Grundlage für eine zukünftig gewaltfreie Gesellschaft zu legen und hier Grundsteine schon in der Schule zu setzen“. Die Beraterinnen berichten, dass sie für wachsenden Aufgaben zurzeit nur drei hauptamtliche halbe Stellen zur Verfügung haben, andere Projektstellen liefen aus.  Brühl und Steinseifer: “ Gerade im ländlichen Bereich kann eine angestrebte Grundversorgung mit Prävention, Beratung, Informations- und Öffentlichkeitsarbeit nur gelingen, wenn es dort entsprechende Initiativen gibt. Vor allem marginalisierte Gruppen sind in der Regel besonders von sexualisierter Gewalt betroffen und benötigen flächendeckend diskriminierungsfreie Angebote. Der Frauennotruf Koblenz deckt mit seinem Angebot zurzeit Mayen-Koblenz, Neuwied, den Kreis Ahrweiler und teilweise Rhein-Lahn und Cochem-Zell ab, das sind insgesamt ca. 600.000 Menschen.  Aufgrund der starken Nachfrage benötigt der Frauennotruf eine Aufstockung und Ausbau der Stellen, auch um die Präventionsangebote in Schulen und anderen Netzwerken aufrecht zu erhalten.“ Die beiden Abgeordneten kamen dem Wunsch nach einem gemeinsamen Gespräch nach.

 „Die Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist eine drängende Thematik, die unsere volle Aufmerksamkeit und Unterstützung verdient“, sagte Dr. Anna Köbberling.  Die Abgeordnete Susanne Müller ergänzt: „Zur Umsetzung der Istanbul-Konvention in Rheinland-Pfalz wurde vor wenigen Monaten begonnen, die bereits bestehenden Maßnahmen mit Blick auf die Anforderungen der Istanbul-Konvention zu analysieren, weiterzuentwickeln und zu ergänzen. Der Landesaktionsplan soll nun in der nächsten Zeit mit den Akteurinnen und Akteuren des Netzwerks entwickelt werden, hierfür sind die Gespräche mit den Akteuren vor Ort wichtig und sinnvoll, um die Bedarfe und die Strukturen vor Ort zu erkunden“.

Die beiden Abgeordneten sind und bleiben im Austausch mit der Beratungsstelle und werden sich dafür einsetzen, den Gewaltschutz als wichtige Säule nicht nur präventiv sondern auch aktiv vor Ort zu unterstützen. Mit dem neuen Doppelhaushalt 2025/2026 werden hier neue Gespräche erfolgen. Erste Gespräche mit dem zuständigen Ministerium wurden bereits geführt und seitens der Abgeordneten unterstützt.

Der Frauennotruf informiert nicht nur über Rechte von Frauen und Mädchen, sondern klärt auch über verschiedene Formen von Gewalt und Diskriminierung auf. Die Mitarbeiterinnen leisten Soforthilfe und Kriseninterventionen für Frauen, die sich in akuten Gefahrensituationen oder in einem emotionalen Ausnahmezustand befinden. Frauen, die von Gewalt betroffen sind, haben ein Recht auf Hilfe und Unterstützung, zum Beispiel beim Frauennotruf Koblenz.

mail@frauennotruf-koblenz.de

Fotografin: Lisa Fischer

August 2023

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