In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 entwickelt sich durch ein festsitzendes Niederschlagsgebiet das kleine Flüsschen Ahr zu einem reißenden Fluss. Diese Flut reißt ca. 500 Gebäude mit, darunter Wohnhäuser, Geschäfte, Hotels, Fabriken und Werkstätten, die vom Wasser stark zerstört werden. Doch viel schlimmer – 138 Menschen sterben in der Flut.
Bild Hochwasser Altenburg (@Public domain)
Schwerpunkt der Naturkatastrophe ist das Ahrtal – insgesamt werden auch in anderen Landesteilen ca. 65.000 Menschen geschädigt. Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion ADD geht von ca. 42.000 Betroffenen im Gebiet der Ahr aus. Ca. 16.000 Menschen verlieren ihr Hab und Gut oder stehen vor erheblichen Schäden.
In den darauffolgenden Tagen sind viele Rettungs- und Hilfsorganisationen, Feuerwehren, Bundeswehr aus ganz Deutschland und den europäischen Nachbarländern in der Region. Auch eine große Vielzahl von privaten HelferInnen kommen in die Region und packen mit an. Eine noch nie dagewesene #SolidAHRität beginnt und hält bis heute an. Hinzu kommen private Sach- und Geldspenden.
Wir schreiben inzwischen Ende 2022. Eine Infrastruktur für die psychosoziale Versorgung konnte innerhalb kürzester Zeit aufgebaut werden, auch fanden alle Schulen und Kitas Orte für gemeinsames Lernen und Erziehung. Auch Infrastrukturmaßnahmen wie Wärme- und Trinkwasserversorgung konnten rasch hergestellt werden. Auch der private Wiederaufbau kommt voran, und dennoch gibt es Menschen, die durch die Flut Schaden genommen haben, ihre Liebsten verloren haben. Auch die Auseinandersetzung mit Gutachtern, Handwerkern oder den Versicherungen kostet viele Menschen viel Kraft. Es wird noch eine geraume Zeit brauchen, bis vorhandene Narben heilen und dass Ahrtal in der alten Schönheit strahlt. Dennoch gehen viele Menschen beispiellos und mutig voran, werden nicht müde zu helfen und die Solidarität der vielen freiwilligen Helfer:Innen lässt nicht nach. Vielen Dank!
Auch ich war vor Ort, habe einzelne Menschen und Unternehmer:Innen unterstützt und mache dies nach wie vor. Es gab viele Anfragen und Hilfegesuche, ob das Leistungen der Soforthilfe waren die nicht abgerechnet werden konnten, von der Flut betroffene Museen, Anfragen von Ortsvorstehern, die Unterstützung bei der Entstehung von Nahwärmenetzen, Anfragen zur ISB-Wiederaufbauhilfe oder vieles mehr.
Dennoch wird klar, dass der kommunale Wiederaufbau Zeit selbst Monate nach der Flut Zeit braucht und die vielen Anträge und Projekte vor Ort verarbeitet werden müssen.
Vielerorts wurde auch schon rasch nach der Flut klar, dass die Frist für die Anträge vom 30.06.2023 nicht zu halten war. Auch ich hatte mich in unterschiedlichen Gesprächen mit der SPD-Bundestragsfraktionen und auch innerhalb der SPD-Fraktion dafür eingesetzt, dass diese Frist verlängert werden muss.
Dieser Wunsch wurde nun erhört. Erst vor kurzem war die Antragsfrist für die Förderung von Wiederaufbaumaßnahmen um drei Jahre verlängert worden – ansonsten hätten alle kommunalen und privaten Anträge für den milliardenschweren Wiederaufbaufonds von Bund und Ländern bis zum 30. Juni 2023 gestellt werden müssen.
Auch sollen die Kommunen im Ahrtal einfacher an Geld für den Wiederaufbau von zerstörten Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten oder Gemeindehäusern kommen. Dazu beschloss das rheinland-pfälzische Kabinett vor wenigen Wochen in Mainz neue Regelungen wie ein einfacheres Antragsverfahren. Damit können Fördergelder nun frühzeitiger abgerufen werden. Unterstützung erhielten die Kommunen auch für den Fall, dass sie neben den Aufbauhilfen auch andere Förderprogramme nutzen wollten.
Viele Antworten zu diesen Fragen und darüber hinaus wichtige und interessante Links zu den verschiedensten Fragestellungen erhaltet ihr auf dieser Seite des Landes
https://wiederaufbau.rlp.de/de/startseite/
Wenn auch Ihr ein Anliegen habt, kommt gern auf mich zu, ich unterstütze Euch gern dabei!