Digitaler Austausch mit dem Jugendmigrationsdienst

Aufgrund der neuen Corona-Pandemiebestimmungen musste der Austausch von Susanne Müller mit dem Jugendmigrationsdienst auf die digitale Ebene gebracht werden.

Gemeinsam mit Ruth Fischer, Ania Sikkes, einem Praktikandten des JMD sowie dem angehenden Bundestagskandidaten für die SPD im Landkreis Ahrweiler, Christop Schmitt, tauschte man sich über die Arbeit des Jugendmigrationsdienstes und bestimmte Fragestellungen und Problemfelder aus.

DerJugendmigrationsdienst unterstützt junge Menschen mit Migrationshintergrund im Alter von 12-26 Jahren. Es werden Beratungs-, Bildungs-, und Projektangebote in der Stadt Mayen, den Verbandsgemeinden Maifeld, Mendig und Vordereifel und im Landkreis Ahrweiler (hier: Sinzig, Bad Breisig und Adenau) durchgeführt. Hier wurden 2019 461 Personen mit 2,5 Personalstellen des JMD durchgängig besetzt.

 

Hierzu gehören Angebote wie die Integrationskurse, die Beratung für die Anerkennung von Schul- und Berufsabschlüssen, individuelle Beratung und Case-Management, Berufsberatung / Informationen über Berufe / Laufbahnentscheidungen, aufenthaltsrechtliche Fragestellungen sowie die Unterstützung in Krisen- und Konfliktsituationen sowie zahlreiche Vernetzungen mit weiteren Anbietern in der Region.

Problematisch sei, dass gerade in den letzten Jahren die Willkommenskultur in Deutschland zurückgegangen ist, erklärte Ruth Fischer. Man finde kaum mehr Paten für das Projekt „InContact“, in dem ehrenamtliche Mentorinnen und Mentoren Wegbegleiter für Jugendliche und junge Erwachsene mit Migrationshintergrund sind. Es wurde auch über die Schwierigkeit gesprochen, dass junge Menschen, die bereits älter als 18 Jahre sind, in der Region keine Schule finden, wo im Nachhinein fehlende Bildungsabschlüsse wie z. B. die Berufsreife nachgeholt werden könnten. Auch das Thema der Sprachförderungskurse wurde thematisiert. Hier gibt es an manchen Standorten – vor Allem im ländlichen Sektor – nicht immer genug Sprachförderungskurse für Schulpflichtige. Hier variiert der Stundensatz von 2 Stunden bis zu 15 Stunden.

Die Einsatzfelder des Jugendmigrationsdienst sind vielfältig. So gibt es auch eine Kooperation mit dem HOT Sinzig, mit der BBS in Bad Neuenahr oder beispielsweise mit dem „Netzwerk Sprache im Kreis AW und im Raum Mayen“. Besonders hervorzuheben ist ein kunsttherapeutisches Angebot, das in Kooperation mit der BBS in Bad Neuenahr stattfindet. Dieses Projekt bietet jungen Menschen mit Kooperations- und Flucherfahrungen an, sich künstlerisch auszudrücken und Hilfestellung bei der Verarbeitung problembelasteter Situationen und Erlebnissen zu erhalten.

Susanne Müller und Christoph Schmitt überzeugten sich von dem großen Beratungsrepertoire und der großen Unterstützungsleistung, die der JMD im Landkreis an junge Geflüchtete oder jungen Menschen mit Migrationshintergrund heranbringt. Susanne Müller zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt des Angebotes des Jugendmigrationsdienst. Denn gerade junge Migranten und geflüchtete junge Menschen aus den Kriegsgebieten entwickelten nicht selten posttraumatische Belastungsstörungen auf dem Weg ihrer Flucht. Ohne die Arbeit des JMD wären diese jungen Erwachsenen vollkommen auf sich allein gestellt und erführen hier keine Hilfestellung.

Verschiedene Problemstellungen werden Susanne Müller und Christoph Schmitt sicherlich auch noch in den bevorstehenden Wahlkämpfen einbringen, um die Arbeit des JMD zu erleichtern und damit die Integration von jungen Menschen mit Migrationshintergrund zu erleichtern. Die Beratungsangebote sind kostenlos und unabhängig von der Religionszugehörigkeit und unverzichtbar für die Strukturierung, das Kennenlernen und das Einleben der jungen Menschen in einen neuen Lebensraum.

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