Offene Kinder- und Jugendarbeit spielt eine wichtige Rolle bei der Unterstützung und Förderung junger Menschen in ihrer persönlichen und sozialen Entwicklung. Umso wichtiger war es für die Abgeordnete, die offene Kinder- und Jugendarbeit (OKUJA) in Bad Neuenahr zu besuchen und sich bezüglich der aktuellen Arbeit auszutauschen. Auch Herr Ibs von der Stadtverwaltung Bad Neuenahr war beim Gespräch anwesend. Die Offene Kinder- und Jugendarbeit ist das Kinder- und Jugendzentrum in Bad Neuenahr-Ahrweiler. In der städtischen Einrichtung werden freiwillige und überwiegend kostenfreie pädagogische Angebote für Kinder und Jugendliche angeboten. Die Angebote der Okuja umfassen ein großes Spektrum: von Kinder- und Jugendtreffs in der sog. Basis, Ferienangeboten, stadtteilorientierten Projekten und Angeboten, Projekte und Events zu vielfältigen Themenstellungen sowie der schulnahen Arbeit. Das zeigt, dass die Okuja sich mit ihren Angeboten im Sozialraum vernetzt hat und die Kinder und Jugendlichen an der Basis erreicht.
Durch die Flut steht die Okuja vor dem Problem, dass die vorher bewohnte Villa nicht mehr genutzt werden kann und nun in Containern und gespendeten Planwagen die Arbeit zwar fortgeführt werden kann, dadurch jedoch räumlich sehr eingeschränkt ist.
Frau Gies, Frau Zettler und Frau Wessel berichteten von der Arbeit und stellten die einzelnen Säulen der Arbeit der Okuja vor. Als familienpolitische Sprecherin der SPD Landtagsfraktion schätzt und würdigt Frau Müller die Arbeit der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen. Gerade vor dem Hinblick darauf, dass sowohl Corona, Flut als auch die Folgen des Ukraine-Krieges das Familienleben verändert haben und damit Auswirkungen auf das Erleben von Kindern und Jugendlichen haben. Die Mitarbeiterinnen berichten, wie sehr die Jugendlichen sich über Kontakt, Dialog und den Austausch freuen und die Bedarfe deutlich gestiegen sind. Die Kinder und Jugendlichen kommen aus und mit verschiedenen Lebens- und Problemlagen zur Okuja und erfahren dort Unterstützung.
Ein Thema des Gespräches war die Regenbogenfahne, die von der Okuja gehisst wird. Diese ist ein Symbol der LGBTQI+ Gemeinschaft (Abkürzung für Lesbians, Gays, Bisexuals, Transgender, Queers & Intersex – lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, Queers & intersex). Das Symbol steht für Akzeptanz, Toleranz und Vielfalt. Die Okuja steht klar für Respekt und Unterstützung für alle jungen Menschen, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität.
Regelmäßig findet der „Queer-Treff“ statt, der auf Wunsch der Jugendlichen von der Okuja gegründet wurde und den Fokus auf queere Themen und Problematiken lenken soll. Das Interesse ist vor Ort sehr groß, ca. 50-60 Jugendliche fanden sich bisher ein. Das zeigt, dass Jugendliche sich sehr stark mit dem Themenfeld der geschlechtlichen und sexuellen Vielfalt auseinandersetzen. Als Beauftragte für die Belange von LGBTQI+ der SPD-Landtagsfraktion begrüßt Susanne Müller das starke Engagement der offenen Jugendarbeit für das Themenfeld. Denn vielfältig zeigt sich im Alltag in unserer Gesellschaft, dass Jugendliche, die der heterosexuellen Norm nicht entsprechen, immer noch – und in Zeiten wachsenden Rechtspopulismus auch zunehmend – mit zahlreichen Diskriminierungen oder sogar Gewalt konfrontiert sind. Die Abgeordnete wird die Okuja gern in diesem Themenfeld aber auch in weiteren Themen unterstützen.
Juni 2023